Was ist die Wirtschaftszweig ID? Klassifikation, WZ-Code und Branchenschlüssel im Überblick
Kurzfassung & Einleitung
Wenn Du als BAFA-Berater tätig bist oder Förderanträge für Unternehmensberatungen stellst, wirst Du mit der Wirtschaftszweig-ID konfrontiert. Diese ID basiert auf der „Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008)“ und ist Teil der amtlichen Statistik in Deutschland. In diesem Beitrag erhältst Du eine strukturierte Übersicht darüber, was der WZ-Code bedeutet, wie Du ihn findest und warum er für Förderanträge und amtliche Klassifikationen so wichtig ist.
Was ist ein Wirtschaftszweig und wie wird er klassifiziert?
Der Begriff „Wirtschaftszweig“ bezeichnet eine Gruppe von Unternehmen, die ähnliche Produkte herstellen oder vergleichbare Dienstleistungen anbieten. Um diese systematisch zu erfassen, hat das Statistische Bundesamt die „Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)“ veröffentlicht – eine standardisierte Einteilung, die auf der europäischen Klassifikation NACE Rev. 2 basiert. Ziel dieser Klassifikation ist die Vergleichbarkeit der Statistiken innerhalb der EU und die Erfassung wirtschaftlicher Tätigkeiten in einer einheitlichen Struktur.
Was bedeutet WZ-Code – die Definition
Der WZ-Code (auch: Wirtschaftszweig-ID) ist die Kennziffer, die einem Unternehmen je nach wirtschaftlicher Tätigkeit zugewiesen wird. Die Codes sind in fünf Hierarchieebenen unterteilt – von allgemeinen Bereichen bis hin zu sehr spezifischen Unterklassen. Diese Systematik der Wirtschaftszweige ermöglicht eine eindeutige Zuordnung wirtschaftlicher Aktivitäten – national und europaweit.
Warum ist die Klassifikation der Wirtschaftszweige für BAFA-Berater relevant?
Für alle, die mit dem BAFA-Förderprogramm arbeiten, ist die Angabe des korrekten Wirtschaftszweigs Pflicht. Im Förderformular des BAFA wird der WZ-Code abgefragt – ohne diesen ist eine Antragstellung nicht möglich. Er entscheidet darüber, ob ein Unternehmen z. B. als beratungsfähig im Sinne der BAFA-Richtlinie gilt oder nicht. Fehlerhafte Angaben bei der Klassifikation können zu Rückfragen oder sogar zur Ablehnung führen.
Übersicht: Wie ist die Klassifikation der Wirtschaftszweige aufgebaut?
Die Klassifikation besteht aus fünf Ebenen: Abschnitte, Abteilungen, Gruppen, Klassen und Unterklassen. Jede Stufe konkretisiert den wirtschaftlichen Tätigkeitsbereich weiter. Ein Beispiel:
- Abschnitt C: Verarbeitendes Gewerbe
- Abteilung 26: Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten
- Gruppe 26.3: Telekommunikationsgeräte
- Klasse 26.30: Herstellung von Kommunikationsgeräten
- Unterklasse 26.30.1: Herstellung von Glasfaserkabeln
Diese Struktur basiert auf der EU-Klassifikation NACE Rev. 2 und ist vollständig mit ihr abgestimmt.
Wie finde ich den richtigen Branchenschlüssel?
Zur schnellen Einordnung nutzt man am besten das alphabetische Stichwortverzeichnis. Es enthält mehrere Tausend Begriffe – von “Bauunternehmen” über “IT-Beratung” bis “Zahnarztpraxis” – und liefert direkt den passenden Branchenschlüssel. Alternativ kann die Gliederung der Klassifikation genutzt werden, wenn man strukturell vorgehen will oder bei gemischten Tätigkeiten.
NACE-Codes und internationale Zuordnung
Die Klassifikation der Wirtschaftszweige in Deutschland ist vollständig mit den europäischen NACE-Codes (Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne) kompatibel. Das sichert die Vergleichbarkeit der Statistiken innerhalb der EU und erleichtert internationale Vergleiche. Auch Organisationen wie die OECD oder das statistische Amt der EU (Eurostat) verwenden diese Zuordnungen.
Welche Hilfsmittel gibt es zur WZ-Code-Suche?
Folgende offizielle Dokumente helfen Dir bei der Einordnung:
- PDF-Gliederung der Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2008
- Alphabetisches Stichwortverzeichnis (XLSX) – Stichwortsuche nach Tätigkeit
- Umsteigeschlüssel von WZ 2003 auf WZ 2008 (XLSX) – für Altbestände
- Klassifikationsserver der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder – zentrale Datenquelle
Klassifikationsserver der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder – zentrale Datenquelle
Alle Dokumente stehen zum Download bereit. Die WZ-Code-Suche funktioniert schnell und einfach mithilfe der oben genannten Hilfsmittel.
Warum gibt es eine Revision der Wirtschaftszweige?
Die aktuelle Ausgabe 2008 ist eine überarbeitete Revision der vorherigen Version aus 2003. Ziel war die bessere Abbildung digitaler, technischer und internationaler Entwicklungen. Die Revision 2 basiert auf der europäischen Systematik und wurde gemeinsam mit Behörden, Unternehmen und der EU abgestimmt. Auch die nationale Hierarchieebene wurde dabei angepasst.
Welche Rolle spielt das Statistische Bundesamt?
Das Statistische Bundesamt (Destatis) verantwortet die Veröffentlichung und Pflege der Klassifikation. Gemeinsam mit den Statistischen Ämtern der Länder wird der Klassifikationsserver betrieben, über den alle relevanten Informationen zur Wirtschaftszweigklassifikation bereitgestellt werden – vom Branchenschlüssel über die Definition bis hin zur Erläuterung einzelner Klassen.
Was sollten BAFA-Berater zur Wirtschaftszweig-ID wissen?
Die korrekte Wahl des WZ-Codes ist für Berater:innen ein entscheidender Erfolgsfaktor im Förderverfahren. Sie müssen wissen, wo die passenden Informationen stehen, wie die Systematik funktioniert und welche Klassifikation zutrifft. Die Wirtschaftszweig-ID wird im Formular des BAFA-Förderprogramms abgefragt und sollte idealerweise mit dem Eintrag im Handelsregister oder in der Praxis übereinstimmen.
Fazit: Wichtigste Punkte zur Wirtschaftszweig-ID auf einen Blick
- Die Wirtschaftszweig-ID basiert auf der „Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008)“.
- Grundlage ist die europäische Systematik NACE Rev. 2 – standardisiert, vergleichbar und statistisch nutzbar.
- Die Einteilung erfolgt in fünf Ebenen – von Branche bis Unterklasse.
- Für BAFA-Berater:innen ist der korrekte WZ-Code essenziell für eine fehlerfreie Antragstellung.
- Hilfsmittel wie das Stichwortverzeichnis, der Umsteigeschlüssel und der Klassifikationsserver unterstützen bei der Einordnung.
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